Dr. Helmut Natzmer – Wir haben ihn nicht vergessen!

Vor 20 Jahren, am 23. November 1990 starb unser damaliger Obmann Dr. Helmut Natzmer. Im 64. Lebensjahr war er einer heimtückischen Krankheit erlegen.

Dr. Natzmer, der als junger Mensch noch Kriegsdienst leisten musste, promovierte 1954. Nach der Gerichtspraxis und einer kurzen Notariatstätigkeit wurde er 1956 Organisationsreferent des oberösterreichischen Wirtschaftsbundes. Mit dieser Tätigkeit begann auch die frühe Beziehung zu meiner Familie, die tiefe Freundschaft mit meinem Vater.

1957 trat er mit dem traditionellen Nagelschlag unserer Wohlfahrtsvereinigung bei. Auf Grund seines Engagements wurde er kurze Zeit später in den Gesamtausschuss berufen. Die „Linzer Bürger“ waren nicht sein einziges Betätigungsfeld. Er war in dieser Zeit auch ÖVP-Parteiobmann, später auch Fraktionsobmann und Gemeinderat in St. Martin im Mühlkreis, in jener Marktgemeinde, die er besonders liebte und in der er auch seine letzte Ruhestätte fand.

Höhepunkte seines beruflichen und gesellschaftlichen Aufstieges waren die Berufung zum Abgeordneten des OÖ. Landtages im Jahre 1961 und die Bestellung zum Direktor des oö. Wirtschaftsbundes im Jahre 1962. In diesen Positionen konnte Dr. Natzmer in der Folge das politische und wirtschaftliche Leben in Oberösterreich maßgebend mitbestimmen. Er konnte nun auch die Arbeit der „Linzer Bürger“ verstärkt unterstützen.

1976 wurde Dr. Natzmer unter Obmann Präsident KommR Dr. Franz Schütz geschäftsführender Obmann. Er verstand es, tüchtige Mitarbeiter um sich zu scharen. Neue Initiativen wurden ergriffen, neue Veranstaltungen wurden geboren. Tatkräftig organisierte er mit dem Ausschuss die längst fällige Renovierung des Bürgerhauses, das er dann am 18. Mai 1977 im neuen Glanz der Öffentlichkeit vorstellen konnte.

1984, nach dem Tode von Präsident Dr. Schütz, wurde Dr. Natzmer der neue Obmann der „Linzer Bürger“.

Was mag den viel beschäftigten Vollblutpolitiker damals bewogen haben dieses Amt zu übernehmen? Ich glaube, um diese Frage zu beantworten brauchen wir, die ihn gekannt haben, keine hochwissenschaftliche Analyse. Anderen zu helfen muss selbstverständlich sein – es bedarf keiner besonderen Begründung. Und diese Selbstverständlichkeit war die Haltung meines väterlichen Freundes und Firmpaten, unseres unvergesslichen Obmannes Dr. Helmut Natzmer.