Ausflug des Stammtisches der Linzer Bürger nach Agram

Ausflug des Stammtisches der Linzer Bürger nach Agram vom 28. bis 30. April 2014

28 “Stammtischler“ der Linzer Bürger und Freunde bestiegen mit viel Freude am 28. April 2014 um 7:00Uhr früh am Hessenplatz vor der Wirtschaftskammer den Autobus der Firma Neubauer, gelenkt vom Seniorchef Erich Neubauer für den Ausflug nach Agram / Zagreb der Hauptstadt Kroatiens.

Die Fahrt ging von Linz über Graz zum slowenischen Wallfahrtsort Maria Neustift (Ptujska Gora), wo nach dem leiblichen Genuss des Mittagessens der geistige Genuss in Form des Besuchs der Kirche  folgte.  

Ptujska Gora (deutsch Maria Neustift) ist ein Dorf in der Gemeinde Majšperk in der Region Štajerska (historisch Untersteiermark) und ist  ein bekannter slowenischer Wallfahrtsort. Die gotische Wallfahrtskirche mit dem Namen Bazilika Marije Zavetnice s plaš?em (Basilika der Schutzmantelmadonna) stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde 2010 von Papst Benedikt XVI. zur Basilica minor erhoben. Die beliebte Marienwallfahrtskirche steht auf einem Panoramahügel oberhalb des Beckens Ptujsko polje. Über dem Plateau mit Kirche befindet sich der Dorfplatz mit Überresten einer Wehranlage gegen die Türkeneinfälle. Zur herausragenden gotischen Ausstattung gehört die berühmte Schutzmantelmadonna.

Danach folgte die Weiterfahrt südwärts entlang der slowenischen-kroatischen Grenze durch eine wunderschöne saftig grüne Hügellandschaft nach Agram und kamen vorbei an:

 – Rohitsch-Sauerbrunn (Rogaska Slatina), bekannt als Kurort, dessen Anfänge bis ins Mittelalter reichen. Seit dem 17. Jahrhundert hat sich das Heilbad einen Namen gemacht.

 – Windisch Landsberg (Olimje, Pod?etrtek), wo seit Jahrhunderten die Leute in der Umgebung von den Heilquellen am Hang des Rudnica wussten. Die Paulinermönche vom nahen Kloster im heutigen Ortsteil Olimje nutzen dieses Wasser schon im 17. und 18. Jahrhundert für ihre Klosterapotheke.

 – Burg Hörberg (Grad Podsreda), wurde bereits 1213 als Castrum Herberch erstmals urkundlich erwähnt, steht in exponierter Lage hoch über dem gleichnamigen Ort im Gebiet Kozjansko. Unter den vielen Besitzern befanden sich die Herren von Pettau, die Grafen von Cilli, die Familien Tattenbach und Lazarini und zuletzt die Windischgrätz als Pächter. Nach dem II. Weltkrieg verfiel die Burg zusehends. Heute in privater Hand, teilrestauriert, Treffpunkt kultureller Veranstaltungen

 – Kumrovec, der Geburtsort von Josip Broz Tito (1892–1980), Gemeinde in der kroatischen Gespanschaft Krapina-Zagorje.

In Rann (Brežice), einer Stadt mit bewegter Geschichte, nahe der Grenze zu Kroatien machten wir eine kurze Pause. Um 850 wurde der Ort in einer Schenkung des ostfränkischen Karolingerkönigs Ludwig des Deutschen an das Erzstift Salzburg bereits erwähnt. 1480 besiegte Georg von Schaunberg bei Rann die Türken und konnte sie aus dem Lande verjagen. Um 1490 kam Rann unter König Maximilian I. in das Herzogtum Steiermark und blieb es bis 1918. Im 15. und 16. Jahrhundert war die Stadt Schauplatz von Aufständen der windischen Bauern und hatte als steirischer Grenzort wiederholt auch unter Türkenangriffen zu leiden. Im Herbst 2010 wurde beim Dorf Mostec nahe Brežice ein Massengrab aus der Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gefunden.

Nach der Ankunft in Agram (Zagreb) erfolgten der Zimmerbezug und ein gemeinsames Abendessen im zentral gelegenen Hotel Central.

Am 2. Tag Vormittag erlebten wir eine Stadtführung durch Agram, heute Zagreb, der Hauptstadt und größten Stadt Kroatiens (Großraum etwa 1,1 Mio Einwohner). Zum ersten Mal im Jahre 1094 erwähnt, als der in Personalunion ungarisch-kroatische König Ladislaus I. die Zagreber Diözese gründete. Der Name kommt vermutlich von zagrabiti „(Wasser) schöpfen“. Anderen Quellen zufolge bedeutet Zagreb „hinter dem Berge“ (kroat. za bregom) oder „hinter dem Damm“ (za grebom).

Unter der sachkundigen Führung einer örtlichen Fremdenführerin konnten wir Zagreb‘s Sehenswürdigkeiten bei einer Rundfahrt und einem anschließenden Rundgang durch die Oberstadt (Gornji Grad), der Unterstadt (Donji Grad) und dem Kaptol genießen.

Wir besuchten und sahen in der Gornji Grad (Oberstadt): unter anderem den Lotrš?ak-Turm; die St.-Markus-Kirche mit dem Dach mit den zwei Wappen Kroatiens, Dalmatiens und Slawoniens, sowie dem Stadtwappen.; das Tor; den Banal-Hof heute der Regierungssitz; dem Kaptol mit der Kathedrale von Zagreb (Maria Himmelfahrt, ehemals Stephansdom, 1880 bei einem Erdbeben teilweise zerstört und im neugotischen Stil wiederaufgebaut); die Altstadt, der Gemüse- oder Grünmarkt; den Ban-Jela?i?-Platz; schlenderten durch die Fußgängerzone Ilica; in Donji Grad (Unterstadt): Das Grüne Hufeisen; Botanische Garten; Kroatisches Nationaltheater in Zagreb;

Beeindruckt waren wir auch vom Mirogoj-Friedhof, wo verschiedene Kulturen und Religionen ihre Toten ehren. Ein Ort voll von der Geschichte aus der Zeit als Kroatien noch ein Teil der k.u.k. Monarchie war.

Nach der Mittagspause ging es mit der örtlichen Reiseleitung in die barocke Kleinstadt Samobor (ca. 40 km westlich von Agram). Sie liegt in der Gespanschaft Zagreb, wurde im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und ist berühmt für ihre attraktive barocke Altstadt, der Musik und den Trachten, und konnten die Konditorenspezialität „Samoborske Kremšnite“ (Cremeschnitten aus Samobor) geniessen.

Nach dem Besuch ging es nach Agram zurück und wir nahmen das Abendessen gemeinsam in einem typischen kroatischen Restaurant ein.

Am 3. Tag, die Heimreise, fuhren wir in Richtung Marija Bistrica, einem der meistbesuchten Marien-Wallfahrtsorte in Kroatien (erstmalig 1209 urkundlich erwähnt, seit 1923 Basilika minor durch Papst Pius XI).

Mit unserem großen Autobus fuhren wir durch eine wunderschöne Landschaft, über enge kurvenreiche Strassen und erreichten am späten Vormittag die mitteleuropäisch geprägte Barockstadt Warasdin (Varaždin).

Es folgte ein kurzer Stopp mit Besichtigung des gut erhaltenen Stadtkerns und hatten sicher das Duett aus der Operette Gräfin Mariza von Emmerich Kálmán „Komm' mit nach Varasdin“ im Kopf.

Danach folgt die Weitereise nach Pettau (Ptuj), der ältesten Stadtgemeinde in Slowenien und der ältesten Stadt des ehemaligen Herzogtums Steiermark. Dort hatten wir Zeit für ein gutes Mittagessen im Restaurant an der Drau gelegen.

Anschließend traten wir die Heimreise nach Linz an und kamen um etwa 19:30 Uhr, gutgelaunt ob des gelungenen Ausflugs, in Linz an.

Ich bedanke mich bei allen Mitreisenden für die Freude an der Fahrt und für die Pünktlichkeit und hoffe Euch alle wieder bei einem Ausflug begrüßen zu dürfen.

Ich bedanke mich auch herzlich bei Herrn Erich Neubauer, dem Seniorchef, der uns ein sicherer und exzellenter Fahrer war und bei Frau Helga Seyr für die Organisation des Ausflugs.

Ing. Ralph Rosenhain